Interview mit Manuela Thum, der freundlichen Stimme am RUHEBAUM-Telefon

Eigentlich begann Manuela Thum ihren beruflichen Weg im Hause Wallerstein in der Verwaltung von Schloss Baldern. Dort plante und koordinierte sie seit 2019 Führungen und Events – bis die weltweite Pandemie die Veranstaltungsbranche zum Erliegen brachte. Seit 2021 unterstützt Manuela Thum die RUHEBAUM Försterinnen im Büro und organisiert nun ganz andere Zeremonien. Zudem begleitet sie wichtige Schritte der Software-Implementierung und allgemeinen Digitalisierung. Was das genau bedeutet und wie es sich anfühlt, statt im Event- nun im Bestattungsbereich tätig zu sein, erfahren Sie in diesem Interview.

Liebe Frau Thum, wie sind Sie zu RUHEBAUM gekommen?

Manuela Thum: Strenggenommen hat mich Corona zu RUHEBAUM gebracht. Vor der Pandemie war ich in der Verwaltung von Schloss Baldern tätig. Dort habe ich Führungen und Events organisiert. Durch den Lockdown konnten all die Veranstaltungen leider nicht stattfinden und auch nach den schrittweisen Lockerungen blieb es in der Veranstaltungsbranche schwierig. Da kam es wie gerufen, dass im RUHEBAUM-Team Unterstützung gesucht wurde. Nachdem ich im Jahr 2020 bei einer Software-Implementierung und der Umbenennung mitgeholfen habe, wechselte ich im Januar 2021 dann innerhalb des Hauses Wallerstein meinen Tätigkeitsbereich und fing ganz im Büro bei RUHEBAUM an.

Wie gestaltete sich dieser Wechsel für Sie?

Manuela Thum: Anfangs war ich ziemlich aufgeregt. Das Thema Tod und die Bestattungsbranche waren ja vollends neu für mich. Auch bin ich nicht so ein Baumexperte, wie meine Kolleginnen. Hilfreich war aber, dass ich die drei bereits durch andere Arbeitszusammenhänge kannte. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und intensiv eingearbeitet. Zu all den neuen Themen galt es zudem eine Software-Implementierung zu begleiten. In diesem Bereich fühlte ich mich aufgrund meiner früheren Tätigkeiten sofort heimisch. Schritt für Schritt haben wir den Baumbestand aus zahlreichen Listen und Übersichten in eine Datenbank übertragen. Das hat den Vorteil, dass sowohl ich im Büro als auch meine Kollegen im Forst jederzeit einsehen können, wie viele Plätze unter einem bestimmten RUHEBAUM noch verfügbar sind. Klar, das verraten auch die verschiedenfarbigen Plaketten am jeweiligen Baum aber eben nicht minutengenau. So aber ist eine Buchung – sei vor Ort oder von mir telefonisch entgegengenommen – gleich auf allen Endgeräten vermerkt. Das vereinfacht nicht nur den Buchungsprozess, sondern auch bestimmte organisatorische Aspekte zwischen uns, den Käufern und/oder den Bestattern. Und, wie es mit der Technik eben ist, viele weitere hilfreiche Dinge sind möglich…

Oh, das klingt spannend. Dürfen Sie schon Details verraten?

Ja, das darf ich. Kunden, die unseren Newsletter abonniert haben, wissen es auch schon: Bald wird die Software, von der ich eben sprach, nicht nur für uns intern, sondern auch für Interessenten nutzbar sein. Wir planen ein Baumportal, bei dem jeder tagesaktuell schauen kann, ob der Lieblingsbaum noch verfügbar ist und was der individuelle Platz kostet. Man könnte also durch den Wald spazieren und den gewünschten Baum direkt online reservieren. Wichtig ist mir jedoch nur zu sagen, dass meine Kolleginnen weiterhin vor Ort und ich per Telefon und Mail erreichbar bleiben werden. Das neue Angebot soll eine virtuelle Ergänzung darstellen und mehr Flexibilität bieten, nicht aber unsere individuelle Beratung ersetzen.

Was unterscheidet Ihre jetzige Tätigkeit zu der von Schloss Baldern?

Manuela Thum: Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass es vorher um das Leben ging und sich nun alles um den Lebensabschied dreht. Organisatorisch sind meine Aufgaben allerdings gar nicht so anders. Ich habe weiterhin viel mit Menschen zu tun. Bin immer noch eng und beratend an der Seite von Kunden verschiedenster Art. Statt Hochzeit oder Jubiläum organisiere ich – gemeinsam mit den Hinterbliebenen und ganz nach den Wünschen des Verstorbenen – nun eben würdevolle Abschiedszeremonien. Und auch das gehört ja irgendwie zum Leben …

Werden Sie oft auf diesen Wechsel angesprochen?

Manuela Thum: Auf den Wechsel direkt werde ich selten angesprochen aber häufig bekomme ich die Frage gestellt, ob mir meine Tätigkeit Spaß macht.

Und? Tut sie es?

Manuela Thum: Spaß ist nicht das richtige Wort. Es ist nicht „spaßig“, mit Menschen in Kontakt zu stehen, die jemanden verloren haben. Statt schöne Events, wie beispielsweise Kindergeburtstage, bestimmt jetzt das Thema Trauer meinen Alltag. Aber auch das kann guttun! Meine Tätigkeit erheitert mich nicht aber sie bewegt mich. Zutiefst und täglich aufs Neue. Es gibt mir ein gutes Gefühl, helfen zu können. Menschen beizustehen sowie ihnen Dinge erklären und abnehmen zu können. Die Dankbarkeit, die ich dadurch erfahre, fühlt sich für mich sehr gut an. Das gibt mir und den Kolleginnen Kraft Menschen in einer schwiergen Zeit zur Seite zu stehen. So können wir als RUHEBAUM den Hinterblieben den Rahmen zu geben, ein erfülltes und schönes Leben des geliebten Verstorbenen würdig zu zelebrieren.

Wie gelingt es Ihnen, Abstand zu diesem emotionalen Thema?

Manuela Thum: Ich muss gestehen, dass ich anfangs Angst davor hatte, das Thema „Trauer, Tod und Sterben“ zu sehr mit in meinen Alltag zu nehmen. Es ist jedoch so, dass das eben beschriebene „gute Gefühl“ etwas wertvolles getan zu haben überwiegt. Ich freue mich, Menschen in einer schwierigen Lebenssituation helfen und beistehen zu können. Nicht jeder Tag ist einfach aber die Dankbarkeit stets sehr präsent und tragend. Außerdem bieten mir regelmäßiges Sporttreiben und Bewegung an der frischen Luft, zum Beispiel beim Nordic Walking, einen wertvollen Ausgleich.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Manuela Thum: Meine Hauptaufgaben ist die Kommunikation mit Interessenten, Hinterbliebenen und Bestattern. Bei mir gehen alle Anrufe und E-Mails ein. Ich führe die Interessentenliste für unsere monatlichen Führungen und vereinbare Termine für die individuelle Baumauswahl.  Auch die zweimal jährlich stattfindenden Aktionstage, an denen Interessenten sich einen eigenen RUHEBAUM im Wallersteiner Ruhewald pflanzen können, werden unter anderem von mir organisiert. Vor allem aber koordiniere ich alle Schritte, die für die Beisetzung relevant sind, so dass die Hinterbliebenen möglichst wenig Arbeit haben und sich auf das Abschiednehmen konzentrieren können. Dafür stehe ich im engen Kontakt und Austausch mit Bestattern und Behörden. Die Trauerfeier selbst begleitet dann eine Kollegin.

Welchen der RUHEBAUM Standorte mögen Sie am Liebsten?

Manuale Thum: Das ist eine schwierige Frage, denn jeder Standort hat etwas für sich. Wenn ich einen der drei nennen muss, dann würde ich den Standort Romantische Straße nehmen. Mit dem verbinde ich nämlich einen ganz besonderen Moment: Hier habe ich meine erste öffentliche Führung gegeben. Es war ein eisig kalter Tag aber die Sonne schien ganz herrlich. Aufgrund der besonderen Hanglage waren die Strahlen intensiv wärmend zu spüren und traumhaft anzusehen.

Haben Sie eine Lieblingsjahreszeit

Manuela Thum: Ich bin durch meine Tätigkeit im Büro natürlich nicht so abhängig von dem Wetter wie meine Kolleginnen Angelina Hafner, Silke Schenkenhofer und Ingrid Hlawatsch – dennoch bin ich ein absolutes Sommerkind. Ich finde, dass man in der warmen Jahreszeit den Tag viel besser und vor allem länger genießen kann. Ich mag es, schon morgens in der Sonne den ersten Kaffee zu genießen oder abends noch lange gemütlich draußen zu sitzen. Ich habe kein Problem mit Hitze. „Zur Not“ kann man sich in dieser Zeit ja auch herrlich im schattigen Wald abkühlen. (lacht)

Haben Sie einen Lieblingsbaum?

Manuela Thum: Durch meine drei RUHEBAUM Kolleginnen weiß ich natürlich allerhand über die besondere Symbolkraft von Bäumen. Unabhängig davon war ich jedoch schon immer fasziniert vom Ahorn. Die Blätter sind so schön – vor allem im Herbst.

Haben Sie einen Wunsch für RUHEBAUM?

Manuela Thum: Ich freue mich sehr darüber, wie wunderbar das RUHEBAUM Team Hand in Hand miteinander arbeitet. Jeder hat andere Themenschwerpunkte und zusammen ergänzen wir uns ganz hervorragend. Ich möchte natürlich, dass das so bleibt. Außerdem blicke ich unseren digitalen Neuerungen, die meist unser Gründer initiert, aufgeschlossen und voller Vorfreude entgegen. Sie können Interessenten die Bestattungsvorsorge erleichtern und die persönliche Beratung durch meine Kolleginnen und mich ideal ergänzen.