Fünf kuriose Fakten rund ums Thema Bestattung

Warum werden Verstorbene eigentlich mit den Füssen vorab aus dem Haus getragen? Wieso gilt schwarz als Trauerfarbe? Warum werfen die Trauergäste Sand oder Erde in das Grab? Was hat es mit dem Begriff „Leichenschmaus“ auf sich. Und gibt es wirklich eine Region, wo das Sterben verboten ist? Die Antworten zu diesen Fragen liefert dieser Artikel.

 

1. Warum werden Verstorbene mit den Füssen voran aus dem Haus getragen?

Schon weit in der Vergangenheit wurden Verstorbene mit den Füssen zuerst aus dem Haus getragen. Dieser Brauch entstand aus Angst vor „Wiedergängern“. So sollte vermieden werden, dass die Seele den Weg ins Haus zurück findet. Unabhängig davon hat es bis heute auch mit Respekt zu tun: Auch Kranke werden nicht rückwärts transportiert, sondern so, dass sie den Weg sehen können.

2. Warum gilt schwarz als Trauerfarbe?

Die Farbe Schwarz steht im westlichen Kulturkreis für Trauer. Begründet werden kann dies zum einen mit der christlichen Farbsymbolik: Ab dem 6. Jahrhundert kleideten sich Benediktiner-Mönche schwarz, um der spirituellen Dunkelheit der Seele gerecht zu werden. Schwarz gilt aber nicht nur aufgrund von religiösen Motiven als Trauerfarbe. Lange Zeit war schwarze Kleidung kostspielig. Während unbehandelte Stoffe in Grau oder Beige die Alltagskleidung darstellten, musste schwarze Kleidung gefärbt werden und war dementsprechend wertvoll. Um sich zu Ehren des Verstorbenen feierlich zu kleiden, griff man daher am Tag der Beisetzung zu schwarz. Dieser Brauchtum weicht aktuell auf. Nicht selten wird explizit bunte Kleidung für die Beerdigung erbeten. In vielen asiatischen bzw. buddhistischen Ländern ist weiß noch heute die gängige Trauerfarbe.

 3. Warum wirft man Sand, Erde oder Blumen in das geöffnete Grab?

Das Werfen von Sand oder Erde auf die Urne oder den Sarg symbolisiert das gemeinsame symbolische Schließen des Grabes. In Anlehnung an die Dreifaltigkeit wurde dies traditionell drei Mal wiederholt. Heutzutage werden für diesen Brauch oft auch farbenfrohe Blütenblätter genutzt. Es ist ein Ritual um Abschied zu nehmen und eine Art letzter Dienst.

4. Woher kommt die Tradition des Leichenschmauses?

Der Begriff ist etwas unglücklich. Alternativ wird auch oft von Trauermahl, Leidessen oder Tränenbrot gesprochen. Früher stellte dieses gemeinsame Essen nach der Beisetzung eine vollwertige Mahlzeit dar. Dies hatte praktische Gründe, denn die Gäste reisten oft von weit her an und mussten verköstigt werden. Darüber hinaus gilt dieses Beisammensein als soziales Ritual. Nach dem Motto „Essen hält Leib und Seele zusammen“ trägt es dazu bei, dass der trauernde Mensch wieder in die Gemeinschaft der Lebenden hineinfinden kann.

5. Gibt es eine Region in der das Sterben verboten ist?

Klingt komisch aber in der Tat: Auf Spitzbergen ist das Sterben verboten. In der Stadt Longyearbyen wurde in den 1950er Jahren ein Gesetz verabschiedet, das besagt, dass sich die Bewohner vor ihrem Tod auf das Festland begeben müssen. Der Grund für dieses kuriose Gesetz ist der regionale Permafrostboden. Der dauerkalte Untergrund macht Beerdigungen unmöglich. Der Leichnam würde konservieren.

 

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