Me Time – Bewusste Auszeiten als Nährboden für neue Kraft im Alltag

Aufenthalte im Wald helfen beim Abbau von Stress, fördern einen gesunden Schlaf und führen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit. Diese bewusste Auszeit – oft auch Me-Time genannt – sorgt dafür, dass der Blutdruck sinkt, der Puls sich verlangsamt und die Konzentration des Stresshormons Kortisol abnimmt.  All diese positiven Effekte hat schon ein regelmäßiger „normaler Spaziergang“. Intensivieren kann man die heilsame Wirkung des Waldes mit bewussten Achtsamkeitsübungen. Ob Journaling, Silent Walk oder Blatt-Meditation – das RUHEBAUM Team hat einige Übungen für einen (noch) bewussteren Aufenthalt im Wald für Sie zusammengestellt.

Me Time: Ein Bad im Grünen das Waldbaden

Das “Baden im Wald” ist eine beliebte Methode, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Dabei handelt es sich nicht um einen „normalen Spaziergang“ sondern um das bewusste Erfahren des Waldes mit allen Sinnen. In Japan gehört „Shinrin Yoku“ – also das „Bad in der Atmosphäre des Waldes“ – längst zu einer wirksamen Gesundheitsvorsorge. Auch in Deutschland wird das angeleitete „Abtauchen in die Natur“ immer häufiger angeboten. Unabhängig vom großen Konzept des Waldbadens können schon kleine Achtsamkeitsübungen im Grünen helfen, sich der Informationsflut und den Anforderungen des Alltages zu entziehen und im Inneren Platz zu schaffen. Platz für neue Energie, neue Ideen und mehr Lebensfreude.

„Jeder Schritt bringt dich ins Jetzt.

In den einzigen Moment, in dem du tatsächlich lebst.”

Thich Nhat Hanh

 

Me Time: Schritt für Schritt zum Ich – die Geh-Meditation

Mit Meditation verbinden viele stundenlanges Sitzen mit geschlossenen Augen auf einem harten Untergrund. Dabei ist die Welt der Meditation mannigfaltig.  Das komplette Gegenteil zum Stillsitzen stellt die Geh-Meditation, oft auch Silent Walk genannt, dar. Durch das schweigende Gehen verschmelzen Körper und Geist. Diese uralte buddhistische Praxis schärft die Sinne,  dass Hier und Jetzt wird bewusst(er) wahrgenommen. Das achtsame Bewegen und Wahrnehmen schafft Abstand zum Stress- und Gedankenkarussell des Alltages. 5 bis 15 Minuten reichen vollends aus und die Umsetzung im Wald ist ganz einfach: Handy aus und mit offenen Augen intuitiv durch die Landschaft gehen. Langsam und bewusst. Nehmen Sie den Boden unter Ihren Füssen wahr, den Duft der Umgebung, die Geräusche im Ohr, die Luft auf der Haut… Mit dieser Form der Meditation gelangen Sie Schritt für Schritt zu innerem Frieden.

„Der Wald gehört zu den besten Tankstellen,

wo man seine Batterien wieder aufladen kann.“

Ernst Fertl

 

Me Time: Sich einer Sache vollends hingeben – die Blatt-Meditation

Ähnlich aktiv wie der Silent Walk ist die Blatt-Meditation. Es handelt sich dabei um eine achtsame Zuwendung. Suchen Sie sich ein Blatt. Nehmen Sie es in die Hand. Wie fühlt es sich an? Welche Farbe hat es? Streifen Sie mit den Fingern über die Oberfläche. Ist sie weich oder rauh? Kalt oder warm? Nehmen sie die Ränder und kleinen Zacken wahr. Spüren Sie den Fasern nach. Lässt das Blatt Licht durch? Wirft es einen Schatten? Wie riecht es? Widmen Sie sich dem Blatt fast schon übertrieben lange. Es werden Ihnen immer wieder neue Dinge auffallen… Durch dieses zugewandte Beobachten und Fühlen tauchen Sie in eine ganz andere Welt ein. Natürlich ist diese Art der Mediation auch mit anderen Natur-Utensilien, beispielswiese kleinen Steinen oder abgefallenen Zweigen, möglich. Egal was Sie wählen, widmen Sie sich dem Objekt mit (fast) allen Sinnen. Die Hinwendung zu einem Objekt, ist auch eine Hinwendung zu sich selbst.

 

Me Time: Persönlichkeitsentwicklung mit Stift und Papier – das Journaling

Sich mit Zettel und Stift einen schönen Platz im Wald aussuchen. Dabei die besondere Atmosphäre der Natur genießen: Geräusche und Gerüche wahrnehmen. In sich gehen und aufkommende Gedanken und Gefühle ungeschönt aufs Papier fließen lassen. Diese Form des emotionalen Schreibens – auch Journaling genannt – hat einen äußerst heilsamen Effekt. Es ist ein wertvolles Tool, mit dem man lernt, sich selbst zu verstehen. Emotionen „von der Seele“ zu schreiben, hilft bei Entscheidungsfindungen und hebt die Stimmung. Dies beweisen diverse Studien, unter anderem die des US-amerikanischen Gründervaters der Schreibtherapie, Prof. James Pennebaker. Die deutsche Ärztin und Poesietherapeutin Prof. Dr. Silke Heimes beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit der heilsamen Kraft selbstgeschriebener Worte und bezeichnet regelmäßiges Schreiben als „Seelenhygiene“.