In folgendem Artikel erklären wir Ihnen kurz die Besonderheiten und Rituale

So individuell wie das Leben eines Menschen, darf auch seine Beisetzung sein. Job, Hobbies, Leidenschaften und anderweitiges Engagement prägen – bis in den Tod. Und so gibt es auch für den „letzten Weg“ von Jägern Traditionen. Ein stringentes deutsches Brauchtum hinsichtlich einer Jägerbeerdigung gibt es nicht. Vielmehr herrschen zahlreiche örtliche Gepflogenheiten vor. Oberstes Gebot haben stets die Vorstellungen der Hinterbliebenen. Sie geben vor, wie stark die Bestattung von Jagd-Bräuchen geprägt ist.

„Und wenn du dich getröstet hast,
wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
Du wirst dich daran erinnern,
wie gerne du mit mir gelacht hast.“

(Antoine de Saint-Exupéry)

Kleine Jäger-Knigge beim Todesfall eines Kameraden

Beim Tod eines Jagd-Kameraden obliegt es dem Obmann sich bei der Trauerfamilie zu erkundigen, ob die Anwesenheit der Jägerschaft bei der Beisetzung erwünscht ist und auch, in welcher Form diese auftreten darf. So ist es denkbar, dass die Kameraden die Ehrenwache übernehmen oder den Sarg bzw. die Urne zu Grabe tragen. Besonders emotional kann auch die musikalische Einbindung durch Jagdhornbläser sein. Die Musikauswahl ist natürlich individuell. Häufig werden diese Stücke gespielt:

  • Während der Zeremonie oder beim Hinunterlassen des Sarges bzw. der Urne: „Jagd vorbei und Halali“
  • Bei der Übergabe des letzten Bruches (siehe unten): „Auf Wiedersehen“

Die Besonderheit bei der Beisetzung eines Jägers: Der Trauerbruch

Ein einheitliches Auftreten ist für die Jagdgesellschaft zumeist selbstverständlich. An diesem besonderen Tag geht sie bis in ein ganz spezielles Detail: Dem sogenannten Trauerbruch. Der Trauerbruch ist ein kurzer, unbefegter Zweig. Er wird – wie auch der Fest-, Ehren- und Standesbruch – auf der linken Hutseite getragen. Zumeist wird ein Dreispross von Fichte, Zirbe, Latsche oder Tanne gewählt. Bedeutsam ist, dass die Nadelseite nach innen zeigt. Da bei dem Tannenzweig die Unterseite sehr gut sichtbar ist, wird diese besonders gerne als Trauerbruch genommen.

Rituale geben Sicherheit

Einer der teilnehmenden Jäger bringt die erforderliche Anzahl an Standesbrüchen mit. So kann gewährleistet werden, dass alle Jäger einen Bruch derselben Baumart verwenden. Der Hut wird für die Einsegnung am Grab mit der rechten Hand vom Kopf genommen. Nach den letzten Worten des Grabredners wird der Bruch mit der linken Hand vom Hutband gelöst. Dann wird dieser auf den Hut gelegt und von hier ins Grab geworfen.

Der Trauerbruch bei Feuerbestattungen

Bei einer Urnenbestattung – wie es beispielswiese in den RUHEBAUM Wäldern der Fall ist – empfiehlt es sich bei einer Vielzahl an teilnehmenden Jägern, den Trauerbruch um das Erdloch herum zu legen. Dieses kann dann noch eine Woche dort verweilen. Nach dieser Verabschiedung und einem letzten „Weidmannsheil“ oder „Weidmannsruh“ entfernen sich die Jäger vom Grab und setzen den Hut wieder auf.

Sie wollen mehr zu Jagdbräuchen erfahren?

Mehr Wissenswertes rund um das Thema Forst und Jagd finden Sie auf den Seiten der Wallersteiner Forstbetriebe. Diesem Artikel liegt das Buch „Jägerbrauch: Gelebtes & Überlebtes in der Jagd“ zugrunde.

„Frieden findet man nur in den Wäldern.“

(Michelangelo)

(Den letzten) Frieden finden in der Natur

Ob Jäger oder nicht – mit einem eigenen RUHEBAUM kann jeder seine naturnahe letzte Ruhestätte finden. Erste Impressionen aus unserem RUHEBAUM Wald erhalten Sie in unserer Onlineführung. Fühlen Sie sich darüber hinaus herzlich willkommen, ganz persönliche Eindrücke bei einem Besuch unserer drei RUHEBAUM Standorte zu sammeln. Sehr gerne bieten wir Ihnen – kostenfrei und unverbindlich – auch Führungen mit einem RUHEBAUM Förster an. Kontaktieren Sie uns hierfür jederzeit gerne.

 

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