Zwei Personen lesen ein Buch unter einem Zelt in einem Zimmer

Buchempfehlungen Trauer

Wenn Kinder trauern – Buchempfehlungen für die Kleinsten

Ein Mensch stirbt und nicht selten fehlen uns Erwachsenen die Worte. Wie muss es denn erst für Kinder sein, die das Thema noch weniger greifen können? Gemeinhin wird geraten, dass Eltern und andere Bezugspersonen offen und ehrlich mit den jungen Trauernden reden sollen. Und dass es wichtig ist, den betroffenen Jungen und Mädchen Zeit und Raum für Fragen und das Ausdrücken von Gefühlen zu bieten. Doch solch eine verständnisvolle Begleitung ist leichter gesagt als getan. Bücher können helfen, einen spielerischen Zugang zu finden und altersgerecht über den Verlust zu sprechen.

Nicht selten wird bei tragischen Ereignissen wie beispielsweise einem Todesfall, Kindern eine heile Welt vorgespielt – schlichtweg, um sie zu schützen. Dabei ist es wichtig, offen und ehrlich zu sein und Antworten zu geben. Nur so gibt man den betroffenen Jungen und Mädchen die Möglichkeit, Erlebnisse einzuordnen und nicht zuletzt kindgerecht zu trauern. Bücher können dabei helfen, diese neue und für alle Beteiligten „unbequeme Welt“ zu betreten.

Aus diesem Grund haben wir Buchempfehlungen zusammengestellt, die die Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer kindgerecht – mal spielerisch, mal sachlich – aufgreifen. Bitte beachten Sie, dass die Liste der Buchempfehlungen nicht wertend, sondern alphabetisch sortiert ist und nur eine kleine Auswahl darstellt.

Zehn Buchempfehlungen für trauernde Kinder – Übersicht

  • Die besten Beerdigungen der Welt
  • Die Welt steht still 
  • Ich habe dich im Herzen 
  • Geht Sterben wieder vorbei? Antworten auf Kinderfragen zu Tod und Trauer 
  • Leb wohl, lieber Dachs 
  • Keke, kommst Du wieder?
  • Nie mehr Oma-Lina-Tag? 
  • Weil du mir so fehlst 
  • Wie ist das mit der Trauer?
  • Wieso? Weshalb? Warum? Abschied, Tod und Trauer – Band 42 

Zehn Buchempfehlungen für trauernde Kinder – Detail-Beschreibung

Die besten Beerdigungen der Welt
Von Ulf Nilsson & Eva Eriksson, Moritz Verlag.
Leseempfehlung: Ab 5 Jahre
Ein humorvolles Buch in dem drei Kinder zum Zeitvertreib ein Beerdigungsinstitut für Tiere gründen. Sie haben allerhand Ideen für kreative Beisetzungen.

Die Welt steht still 
Von Andrea Behnke, Verlag Herder GmbH.
Leseempfehlung: Ab 5 Jahre
Dieses Buch enthält Kindergeschichten von Abschied, Tod und Trauer, die den Dialog zum Thema Abschied (nicht nur Tod, auch Trennung etc.) und Tod anregen.

Ich habe dich im Herzen 
Petra Jenni-Furrer, Lio Verlag.
Leseempfehlung: Ab 6 Jahre
Dieses Mitmach-Buch bietet betroffenen Kindern die Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten. Fragen und Übungen begleiten die Kinder in ihrem Trauerprozess.

Geht Sterben wieder vorbei? Antworten auf Kinderfragen zu Tod und Trauer 
Von Mechthild Schroeter-Rupieper, Thienemann-Esslinger Verlag.
Leseempfehlung: Ab 4 Jahre
Dieses Sachbilderbuch vereint eine Geschichte mit echten Kinderfragen zu den Themen Sterben, Tod und Trauer.

Leb wohl, lieber Dachs 
Von Susan Varley, Annette Betz im Ueberreuter Verlag.
Leseempfehlung: Ab 3 Jahre
Die Tiere im Wald erinnern sich mit Geschichten an den verstorbenen Dachs. So zeigt das Buch, wie aus Trauer ein Band des Erinnern und der Dankbarkeit werden kann.

Keke, kommst Du wieder?
Von Matha Wirtenberger, Sinn und Unsinn Kinderbuch-Verlag.
Leseempfehlung: Ab 4 Jahre
Leoni und Max müssen sich von ihrem geliebten Hasen verabschieden. In der liebevollen Geschichte lernen Kinder, was „Tod" und „Abschiednehmen" bedeuten.

Nie mehr Oma-Lina-Tag? 
Von Hermien Stellmacher & Jan Lieffering, Gabriel Verlag.
Leseempfehlung: Ab 4 Jahre
Ein kleiner Junge verliert seine Oma und das Buch begleitet ihn durch seine Trauerwelt. Viele Fragen rund um das Thema Abschiednehmen werden feinfühlig beantwortet. 

Weil du mir so fehlst 
Von Ayse Bosse & Andreas Klammt, Carlsen Verlag.
Leseempfehlung: ab 6 Jahre
Dieses Mitmach-Buch begleitet trauernde Kinder mit Schreib- und Malübungen sowie vielen Ankreuzfragen durch unterschiedliche Trauerphasen.

Wie ist das mit der Trauer?
Von Roland Kachler, Gabriel in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH.
Leseempfehlung: Ab 8 Jahre
Mithilfe von Geschichten werden Kinderfragen aufgegriffen. Warum tragen Menschen schwarz bei Beerdigungen? Wie verläuft eine Trauerfeier? Wie wünscht man Beileid?

Wieso? Weshalb? Warum? Abschied, Tod und Trauer – Band 42 
Von Patricia Mennen/Melanie Brockamp, Ravensburger Verlag.
Leseempfehlung: Ab 4 Jahre
Die bekannte Sachbuchreihe greift die Themen Sterben, Tod und Trauer auf bewährte Art auf und bietet – unabhängig von einer Geschichte – zahlreiche Antworten.

Literarische Begleiter in schweren Zeiten

Wir hoffen, dass Sie unsere Empfehlungen inspiriert haben. Vielleicht mögen Sie zusammen mit dem betroffenen Kind ein passendes Buch aussuchen oder Sie kombinieren unterschiedliche Titel, um sich dem Thema so zu nähern. Wir wünschen Ihnen einen schönen gemeinsamen Zugang, viel Kraft sowie gute Gespräche.

Zwei Personen lesen ein Buch unter einem Zelt in einem Zimmer

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Junge mit Teddybär am Fenster

Kindertrauer

Unterstützung für trauernde Kinder: 9 hilfreiche Ansätze

Der Verlust eines geliebten Menschen kann für Kinder eine überwältigende und verwirrende Erfahrung sein. Gleichsam stellt Kindertrauer Eltern und andere Bezugspersonen vor große Herausforderungen. Wie findet man einen altersgerechten Zugang? Welche Worte sind passend? Wie viel Offenheit darf sein? Dies sind nur einige der Fragen, die sich (Um)Sorgende stellen. Wir haben in diesem Artikel verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt, die dabei helfen können, Kindern in ihrer Trauer zur Seite zu stehen.

Kindertrauer ist so verschieden, wie die kleinen Persönlichkeiten selbst. Einige Kinder zeigen offene emotionale Reaktionen, während andere stiller werden oder sich sogar ganz zurückziehen. Für die Bezugspersonen kann es eine enorme Herausforderung darstellen, einen passenden (oder überhaupt einen) Zugang zu finden. Wir haben neun Ansätze zusammengestellt, die dabei helfen können, trauernden Kindern beizustehen.

Offene Kommunikation

Sprechen Sie offen über den Verlust und beantworten Sie die Fragen des Kindes ehrlich und altersgerecht. Vermeiden Sie beschönigende Formulierungen wie „weggegangen“ und „eingeschlafen“. Gerade jüngere Kinder verstehen diese Metaphern nicht und können Ängste (zum Beispiel vor dem Einschlafen) entwickeln. Auch wenn es schwerfällt: Benennen Sie die Endgültigkeit des Todes. Dies unterstützt den Trauerprozess.

Emotionale Unterstützung

Geben Sie dem Kind Raum, Gefühle auszudrücken. Dabei ist das Motto „Alles darf sein!“ hilfreich. Kindertrauer zeigt sich nämlich nicht zwingend in „offensichtlichem Traurigsein“. Manche Kinder weinen, andere sind wütend, wieder andere albern etc. – respektieren Sie den jeweiligen Umgang und zeigen Sie, dass alle Emotionen in Ordnung sind. Geben Sie nicht nur den Gefühlen des Kindes Raum, sondern sprechen Sie immer wieder auch über Ihre Gefühle. Sie dürfen verletzlich sein!

Unterstützung durch Kinderbücher

Die beiden obenstehenden Aspekte lesen sich gegebenenfalls einfacher, als sie umzusetzen sind. (Kinder)Bücher können dabei helfen, einen altersgerechten Zugang zu trauernden Kindern zu finden. Es gibt verschiedene Bücher, die speziell für die Kleinen geschrieben sind und mit einfühlsamen Geschichten die Themen „Sterben, Trauer und Trost“ thematisieren. Eine Liste mit zehn Buchempfehlungen finden Sie ebenfalls hier im RUHEBAUM-Magazin.

Rituale und Erinnerungen

Altersgerechte Rituale helfen dabei, dass trauernde Kinder ihren Verlust besser verarbeiten. So kann ein gemeinsam erstelltes Erinnerungsalbum das Andenken an eine verstorbene Person mit aufgeklebten Fotos und aufgeschriebenen Erlebnissen lebendig halten. Oder man kocht zusammen das Lieblingsessen des Verstorbenen und erzählt sich beim Essen im Kreis lieber Menschen Anekdoten.

Zeit für Trauer

Zeit ist relativ. Trauerzeit erst recht. Das gilt für groß und klein. Treten Sie trauernden Kindern immer wieder mit Geduld und Verständnis gegenüber. Geben Sie ihnen Zeit, um den Verlust zu verarbeiten. Aber akzeptieren Sie auch, wenn die Kinder immer wieder zwischen Freude und Trauer wechseln. Auch kann es vorkommen, dass nach Wochen der vermeidlichen Heiterkeit die Trauer wieder hervorbricht. Bewahren Sie Ihre Konstanz als Stütze und Begleiter. Zeigen Sie sich als verlässlicher Partner, der dem Kind kontinuierlich zur Seite steht und Unterstützung bietet.

Ablenkung und Normalität

Gerade in der Kindertrauer ist es ist ein schmaler Grat zwischen „Versinken und Verdrängen“ beziehungsweise „Ausnahmezustand und Normalität“. Versuchen Sie – trotz der Trauer – normale Aktivitäten mit dem Kind beizubehalten aber bieten Sie immer auch kleine Fluchten an. Seien Sie die Konstante zwischen den Extremen.

Professionelle Hilfe

So wertvoll eine vertraute Bezugsperson für betroffene Kinder ist, manchmal kann es hilfreich(er) sein, zudem professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auf Kindertrauer spezialisierte Therapeuten und/oder seelsorgerische Berater können dabei unterstützen, dass betroffene Jungen und Mädchen gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorzugehen. Neben lokalen Beratungsstellen gibt es unter anderem diese überregionalen Anbieter:

Gemeinschaftliche Unterstützung

Auch wenn Ihr Zugang zu dem trauernden Kind (hoffentlich) aufgeschlossen und innig ist, sollten Sie beachten, dass sowohl Sie als auch mögliche Therapeuten, Erwachsene sind. Trotz Nähe und Verständnis existieren divergierende Lebenswelten. Der Austausch mit Gleichaltrigen kann förderlich sein. Gefühle und Erfahrungen zu teilen, hilft betroffenen Kindern, sich weniger isoliert zu fühlen und zu lernen, mit der Trauer umzugehen. In einem geschützten Raum können sie sich auszutauschen oder an heilsamen Gruppenaktivitäten teilnehmen. Neben lokalen Austauschgruppen gibt es unter anderem diese (alphabetisch sortierten) Anbieter:

Selbstfürsorge

Dieser Punkt betrifft Sie als Bezugsperson! Vergessen Sie sich selbst und Ihre Bedürfnisse nicht. Achten Sie auf sich, denn nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie einem trauernden Kind bestmöglich zur Seite stehen.

Empathie trifft auf Kindertrauer

Durch diese offene und einfühlsame Begleitung können Erwachsene dazu beitragen, dass Kinder lernen, mit Trauer umzugehen und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.

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Eine Ruhebaum-Mitarbeiterin überreicht die Urkunde für den Familien-Ruhebaum.

Rückblick auf die Baumpflanzaktion 2023

Bestattungsvorsorge neu gedacht: Unsere Baumpflanzaktion ging in die dritte Runde

Mit einer einzigartigen Idee verbindet das Haus Wallerstein seit Frühjahr 2022 die Elemente Leben und Tod: Interessierte haben die Möglichkeit im Rahmen von Baumpflanzaktionen einen eigenen RUHEBAUM einzusetzen. Am Samstag, den 11. November war es wieder so weit: Weitere Zukunftsbäume wurden gepflanzt.

Herbstliche Landschaft mit Blick auf die Harburg.

Baumpflanzaktion am „Ort der Mythen“

Bei strahlendem Herbstwetter konnten im Wallersteiner Forst zum dritten Mal Bäume für die spätere letzte Ruhestätte nicht nur ausgesucht, sondern sogar selbst gesetzt werden. Die diesjährige Baumpflanzaktion fand am Standort Harburg statt. Der Bestattungswald am Rande des Rieskraters wird oftmals „Ort der Mythen“ genannt. Er ist auf dem sogenannten Hühnerberg, der höchsten Erhebung Nordschwabens gelegen und bietet einen herrlichen Blick auf die eindrucksvolle Harburg sowie die schöne Landschaft des Nördlinger Ries.

Ein Mann mit einer blauen Winterjacke steht im Wald und spricht mit anderen Menschen.

Ein Baum für das Leben und den Tod

Vier Baumarten standen zur Auswahl: Ahorn, Buche, Eiche und Linde. Während sich einige Interessierte aufgrund des besonderen Wuchses oder der Blattform für einen Baum entschieden, suchten andere ihren Setzling nach der Symbolkraft aus.

Besonders beliebt waren dieses Mal die „Königin des Waldes“ (Buche) sowie das „Sinnbild für Stärke und Kraft“ (Eiche). Egal welch individueller Zukunftsbaum es wurde, die hüft- bzw. mannshohe Setzlinge wurden unter fachkundiger Anleitung der Mitarbeiter des Wallersteiner Forstes gepflanzt.

„Es war wunderschön mitzuerleben, wie bewusst die Bäume eingesetzt wurden“ freut sich RUHEBAUM-Mitarbeiterin Ingrid Hlawatsch, die die Baumpflanzaktion begleitet hat. Für sie fühlt es sich sehr stimmig an, dass Interessierte ihre letzte Ruhe nicht nur unter einem Baum aus dem Forstbestand finden, sondern diesen sogar selbst anpflanzen. Es verbindet Leben und Tod: Zu Lebzeiten kann der eigene Baum immer wieder besucht und beim Wachsen beobachtet werden und am Ende einer erfüllten Zeit dient er als vertraute letzte Ruhestätte.

Ein Mann in dunkelgrüner Jacke bindet einen neu gepflanzten Baum an einem Pfosten an.

Grüne Vorsorge

„Wir hatten schon länger überlegt, uns einen RUHEBAUM auszusuchen. Als wir erfuhren, dass wir diesen im Rahmen einer Baumpflanzaktion sogar eigenständig in die Erde setzen können, waren wir begeistert. So haben wir eine ganz andere Bindung und unsere Vorsorge im wahrsten Sinne des Wortes in die Hand genommen“, erzählten zwei Teilnehmer der Baumpflanzaktion.

Eine Ruhebaum-Mitarbeiterin überreicht die Urkunde für den Familien-Ruhebaum.

Bereits jetzt für die kommende Baumpflanzaktion anmelden

Sie möchten sich auch einen eigenen Bestattungsbaum im Wallersteiner Forst pflanzen? Dann melden Sie sich gerne jetzt schon für die kommende Baumpflanzaktion an. Im Preis von 2.700,– Euro sind ein hüft- bzw. mannshoher Setzling, eine fünfjährige Anwuchs-Garantie, die laufende Pflege sowie zwei Ruheplätze für eine Laufzeit von bis zu 99 Jahren enthalten. Selbstverständlich können weitere Plätze dazu erworben werden. Weitere Kosten (mit Ausnahme der Beisetzungsgebühr in Höhe von 350,- Euro und die des Bestatters) entfallen und die so kostenintensive Grabpflege übernimmt die Natur.